Kulturportrait: Theater Carnivore

Das Theater Carnivore ist eine Wanderbühne inspiriert durch historische Vorbilder, gegründet vom Heidelberger Regisseur und Schauspieler Florian Kaiser. 2015 fand die Eröffnungspremiere auf dem Ziegenkäsehof Nußloch statt. Seitdem ist das Wandertheater aus Heidelberg auf Tournee. Wie ein kleiner Zirkus bringt es alles mit, was es für seine  Vorstellungen braucht. Die Wanderbühne steht auch für ein Heraustreten aus gewohnten Räumen. Seine Vorstellungen finden meistens unter freiem Himmel statt.

Foto: Günter Krämmer

Florian Kaiser entwickelt zusammen mit dem Ensemble seiner Wanderbühne Theater Carnivore eine auf den Körper bezogene überhöhte Form mit doppeltem Boden. Masken und Maskerade spielen in den Inszenierungen eine entscheidende Rolle, um das Fremde und Monströse im Vertrauten aufscheinen zu lassen oder der Poesie einen eigenen Raum zu eröffnen.

Anleihen ans Volkstheater mit derben körperbetonten Handlungen gehören ebenso zum Theaterkonzept wie die Ästhetik einer zeitgenössischen Performance. Auch wird der sozialromantische Aspekt einer Wanderbühne von heute in die künstlerische Arbeit integriert. Die Sehnsucht nach ursprünglichen Verhältnissen, die Verbundenheit der Akteure mit ihren Produktionsmitteln, die als unmittelbarer empfundene Kunst in freier Natur werden vom Theater Carnivore als Erweiterung der eigenen Mittel begriffen. Musik, Sound Design und Videoprojektionen vervollständigen den künstlerischen Anspruch und füttern den dionysischen Schein mit wirkungsvollen Effekten.

Mehr Infos: https://wanderbuehne.com

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Text: Florian Kaiser (Theater Carnivore)
Fotos: Günter Krämmer

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