Kulturportrait: lautten compagney

Die lautten compagney BERLIN, eines der renommiertesten Ensembles Alter Musik, lässt seit rund 10 Jahren namhaften Schauspieler*innen Abende auf den Leib schreiben, die dann wie kleine Theaterabende aufgeführt werden.

Künstlerische Leitung Wolfgang Katschner (c) luxstudio

So gab und gibt es bisher einen Abend mit Gustav Peter Wöhler, „Peeping at Mr. Pepys“, um den ersten bekannten Tagebuch-Schreiber Samuel Pepys. Mit Eva Mattes und dem fabelhaften chinesische Mundorgelspieler Wu Wei entstand ein Programm über den berühmten Asienreisenden und -berichterstatter „Die Reisen des Marco Polo“ und mit Dominique Horwitz eine Sommernachtstraum-Revue. In diesem Programm wirken neben ihm die Puppenspielerin Suse Wächter und eine Sängerin mit. Im Frühjahr 2017 hatte ein mit spanischer Alter Musik konzipierter Abend um Don Quichote, „Die Abenteuer des Don Quichote“ mit Mechthild Großmann Premiere, in dem die Geschichte des skurrilen Ritters und seines Knappen aus der Sicht seiner Stute Rosinante erzählt wird. Im Sommer 2018 entstand „Die Konferenz der Vögel“ eine Aufführung mit arabischer und Alter europäischer Musik, da die Laute, das Kerninstrument des Ensembles aus dem arabischen Raum, nämlich von der Ud abstammt. Hier wirken die Schauspielerin Pegah Ferydoni, sowie drei persische Musiker im Ensemble der lautten compagney mit.
Diese Abende wurden und werden über mehrere Spielzeiten aufgeführt, einige nach wenigen Spielzeiten wiederaufgenommen und manche mehr als 25-mal gespielt.

2022 entstanden durch die DTHG- Förderung drei neue Programme der Reihe „Words & More“ zum Thema „Heimat Gestalten“. Die einzelnen Abende sind Liselotte von der Pfalz – dargestellt von Gisa Flake in „Tweets aus Versailles“, und Rahel Varnhagen, gesprochen von Margarita Breitkreiz in „Singen in Gedanken“, gewidmet. Im dritten Abend, den „Winterreisen“, gelesen von Neda Rahmanian, kommen zeitgenössische Autor*innen verschiedener Kulturen und Länder zu Wort, die aus unterschiedlichen Gründen in Deutschland leben und Deutsch als Sprache für ihre Texte gewählt haben.
In drei verschiedenen Zeit- und Bedeutungsebenen wird so in den neuen Programmen Begriffen wie Nachhause kommen, Dazugehören, Herkunft finden und Heimat gestalten aus der Perspektive der Barockzeit, von Aufklärung und Romantik sowie der Gegenwart nachgegangen.

(1) Peeping at Mr. Papys (c) Marcus Lieberenz; (2) Nichts über China (c) zenna; (3) Die Konferenz der Vögel; (4-5) Die Abenteuer des Don Quichote (c) Marcus Lieberenz