Portrait: Die Pathologie

Theater die Pathologie Bonn, gegründet im Sommer 2000, ist wohl mit seinen fünfundzwanzig Plätzen das kleinste und intimste Theater der Bundesstadt Bonn und wurde bis zur Spielzeit 2018 / 2019 von Maren Pfeiffer Künstlerisch geleitet. Mit der Spielzeit 2018 / 2019 übernahm Johannes Prill die künstlerische Leitung und Organisation des Hauses.

„Wir bieten Experimentelles, Nachdenkliches und komödiantisches auf kleinstem Raum und suchen engagierte Mitglieder zur Gründung eines Fördervereins.“

Elke Heidenreich und Bernd Schroeder fabulieren in dem Stück »Alte Liebe« gemeinsam aus, was aus ihnen geworden wäre, wenn sie sich nicht 1995 im Guten getrennt hätten: Alte Liebe rostet nicht, so sagt man. Heidenreich und Schroeder schreiben in leichten, ironischen und bewegenden Dialogen die Geschichte eines Ehepaars: Lore und Harry sind seit 40 Jahren verheiratet. Harry ist pensioniert, braucht Weizenbier, Zigarren, seinen Garten, frische Luft und ab und zu einen Schweinebraten mit schöner Kruste. Lore ist Bibliothekarin und braucht viel mehr. Sie hat immer Hunger nach Literatur, Schönheit und Musik. Gemeinsam können sie sich nur noch über ihre erwachsene Tochter Gloria aufregen, die kurz davor ist, ihre dritte Ehe einzugehen. Was haben die zwei bloß falsch gemacht? Schnoddrig-stichelnd, berührend und hochkomisch kämpfen sich Lore und Harry durch ihren Ehe-Alltag, um schließlich ihre alte Liebe zueinander wieder neu zu entdecken.

Das Stück „Beethoven bei Nacht“ ist wiederum eine augenzwinkernde Hommage an den bekanntesten Komponisten aller Zeiten, bei der auch so manches Rätsel um den Titan gelöst wird. Wie ist eigentlich das berühmte Anfangsmotiv (ta-ta-ta – ta!) der 5. Sinfonie entstanden? Wer ist denn nun Beethovens unsterbliche Geliebte? Und warum hat Beethoven nur 9 Sinfonien geschrieben? Nach mehr als 200 Jahren lässt sich Beethoven wieder mal höchstpersönlich blicken. Allerdings kriegt er prompt Ärger mit der Polizei, die ihn als verdächtigen Zausel von der Straße weg verhaftet. Polizeimeisterin Tacke, die nicht nur Klassik hasst, sondern auch längst Feierabend hat, zweifelt an Beethovens Echtheit, zumal der nicht mal sein Geburtstag weiß. Also muss Beethoven die Nacht auf der Wache verbringen. Die verläuft für Beethoven höchst turbulent, denn in seiner Zelle geben sich die Damen die Klinke in die Hand: Zu Besuch kommen nicht nur Mutter Beethoven und sein früheres Hausmädchen Baberl, sondern auch Paula, ein weiblicher Floh von musikgeschichtlicher Weltbedeutung. Als schließlich Bibliotheksinspektorin Gudrun Hilgenstock mit einem Fluchtplan auftaucht, mit einem Fluchtplan auftaucht, bekommt die Geschichte eine völlig überraschende Wendung …

Das Theater: Theater die Pathologie

Fotos: Jürgen Elskamp, Katrin Birkhölzer, Jürgen Klack, Rolf Ilge