Kulturportrait: Kulturreederei

Kulturreederei e.V. besteht seit 2008 und ist ein professionelles, freies Theater in Halle/Saale. Als Verein betreiben sie keine eigene Spielstätte, sondern suchen sich für ihre Sprechtheater-Inszenierungen je nach Produktion geeignete Spielorte.

Das kann innerhalb der Stadt Halle/Saale sein, aber auch stadtferne Gebiete Sachsen-Anhalts einbeziehen. Bspw. spielen sie regelmäßig in der Bergmannshöhle Rübeland sowie auf der Waldbühne Altenbrak im Harz.

Das Herz des Vereins ist ein fester Mitglieder*innenstamm von 15 Personen, die die künstlerischen und vereinsorganisatorischen Aufgaben wahrnehmen, die Theaterproduktionen verantworten und die Entwicklung des Vereins vorantreiben. Die Vorsitzenden sind aktuell Schauspieler & Regisseur Martin Kreusch, Schauspielerin Anja Jünger und Stephan Werschke. Für die Besetzung der Inszenierungen wird je nach Personalbedarf auf die Vereinsmitglieder*innen zurückgegriffen, sowohl vor als auch hinter der Bühne. Das Team besteht aus Schauspieler*innen, Sprechwissenschaftler*innen, Bühnenbildern und Grafikern. Darüber hinaus werden lokale Künstler*innen für weitere Rollen, die Ausstattung, Musik etc. verpflichtet. Da die Kulturreederei immer wieder neue Wege gehen möchte, sucht sie den Kontakt zu jungen Künstler*innen unterschiedlichster Sparten – bei Interesse an einer Zusammenarbeit, kann man sich gerne an sie wenden.

Foto: Projektleitung/künstlerische Leitung der Veranstaltungen: Anja Jünger

Foto: Projektleitung/künstlerische Leitung der Veranstaltungen: Martin Kreusch

Die Kulturreederei wartet mit jährlich zwei Theaterproduktionen auf, dazu kommen ggf. Wiederaufnahmen erfolgreicher Vorjahresstücke. Thematisch wird sich überwiegend mit authentisch-persönlichen Geschichten beschäftigt, mit starkem Bezug zu eigenen Lebens- & Erfahrungswelten sowie dem lokalen und gesellschaftlichen Umfeld. Ein zielführender Weg ist dabei häufig eine Stückentwicklung, die gemeinsam mit allen Darsteller*innen geschieht. Dabei liegt der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit mittlerweile auf authentischem, publikumsnahen Bühnengeschehen, dessen Möglichkeiten und Grenzen auf verschiedensten Bühnenformaten immer weiter ausgelotet werden.

Foto: Produktion „Mord an Bord“ im Jahr 2018 (c) René Langner

Wichtig ist dem Verein dabei die stetige Auseinandersetzung mit dem Publikum, weshalb anschließende Publikumsgespräche und andere Kommunikationsformate schon lange dazu gehören. Dabei sind die Inszenierungen meist nahezu filmisch-intensiv gedacht und im Kammerspielformat auf die Bühne gebracht. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Stückauswahl und Inszenierung hinsichtlich des Erreichens sonst theaterferner Zielgruppen, z.B. mit der Bearbeitung von Computerspielen und bekannten Fernsehcomics. Überregionale Aufmerksamkeit erregte damit 2014/15 die Produktion „Monkey Island – Ich will Pirat werden“, worauf das Team der Kulturrederei bis heute mächtig stolz ist.

Webseite: www.kulturreederei.de

Fotos: (1-2) Produktion „1989“ (c) Martin Patze; (3) Produktion „Die Jäger“ (c) René Langner; (4) Produktion „Inside Sommertheater“ (c) Martin Patze