Portrait: NAXOS

NAXOS – das ist Theater, Performance, Musik, Film und Diskurs in der Naxoshalle in Frankfurt am Main. Seit der Jahrtausendwende bespielt das Theater Willy Praml mit einem festen Ensemble die denkmalgeschützte ehemalige Industriehalle der Schleifmaschinenfabrik Naxos-Union. Raumgreifend inszeniert es große Stoffe, Mythen und Literaturen in dem kathedralartigen, über 100 Jahre alten Gebäude. 2014 kam das studioNAXOS hinzu, die junge Avantgarde aus den Ausbildungsinstitutionen der Hessischen Theaterakademie und nach wie vor Plattform für Nachwuchsprojekte. Zwischenzeitlich haben sich drei eigenständige Produktionslabel mit ganz unterschiedlichen künstlerischen Handschriften daraus entwickelt, nämlich Eleganz aus Reflex, Dorfproduct und Stange Produktionen. Ebenfalls unter dem Glasdach der Naxoshalle: das Programmkino mit Filmgespräch namens naxos.Kino und die Reihe Naxos Hallenkonzerte. Alle zusammen machen NAXOS zu einem generationenübergreifenden Kulturzentrum der Freien Szene.     

Die Theater auf NAXOS verstehen sich als offen, selbstverwaltet und intendantenlos. Das Haus steht künstlerisch für unbedingte Vielsprachigkeit und hält das Hallentor offen für neue künstlerische Impulse und die Förderung junger Theatermacher*innen, die in Frankfurt am Main die kulturelle Vielfalt der Stadt bereichern. Arbeiten aus dem NAXOS-Produktionsverbund haben außerdem in den letzten Jahren mit ihren zeitgenössischen, innovativen Theaterproduktionen Frankfurt und seine Theaterszene auf Festivals in Deutschland und Europa sichtbar gemacht. 

Sobald der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann, nimmt das Publikum Dank der NEUSTART.KULTUR-Förderung auf neuen Tribünen und unter neuer Beleuchtung Platz und schaut auf ein umfangreiches Programm: Unter der Regie von Michael Weber entstehen die Theater Willy Praml-Inszenierungen: Heine. ICH REDE VON DER CHOLERA; Kleists: SCHWARZ/WEISS. Die Verlobung in St. Domingo und EDWARD ALBEE. WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?

Das studioNAXOS bereitet sich auf die ersten Frankfurter Sumpffestspiele vor. Im Rahmen des mehrwöchigen Sommerprogramms zeigen über ein Dutzend Künstler*innen und Gruppen ihre Produktionen und setzen sich mit dem Thema „Nachhaltigkeit im Theater“ auseinander. U.a. sind dabei die Performances „Tie me (k)not“ von Simon Möllendorf (Dorfproduct) und Jan Philipp Stange mit „Artist Talk“. Die Gruppe Eleganz aus Reflex um Regisseurin Carolin Millner setzt in den kommenden Monaten ihre Trilogie nach dem Lion Feuchtwanger Roman ERFOLG fort. Bis wieder Publikum auf NAXOS begrüßt werden kann, zeigt studioNAXOS weiterhin diverse Online-Premieren und Online-Formate über studionaxos.de und das Theater Willy Praml lädt regelmäßig Zuschauer*innen „Auf ein Stündchen!“ ein, mit Ensemblemitgliedern bei einem Spaziergang über alles Mögliche zu plaudern.     

 

Theater Willy Praml: www.theaterwillypraml.de
studioNAXOS: www.studionaxos.de

Bildnachweise:
Titelbild: MARIA STUART. SCHILLER, Theater Willy Praml, © Seweryn Zelazny
Slide 1: ERFOLG I von Carolin Millner/ ELEGANZ AUS REFLEX, © Robert Schittko
Slide 2: HARD FEELINGS, Jan Philipp Stange und Jakob Engel, © Christian Schuller
Slide 3: NICHT DER HIMMEL, VORLETZTER VERSUCH von Simon Möllendorf/ DORFPRODUCT, © Linnan Zhang
Slide 4: EDWARD ALBEE. WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF?, Theater Willy Praml, © Seweryn Zelazny