Portrait: Theater Strickerei

Was auch in Corona-Zeiten möglich ist, wenn viele Menschen an einem Strang ziehen und noch dazu in dieselbe Richtung, hat man bei der zweimonatigen Veranstaltungsreihe „Somma Dahoam am See“ von Juli bis September, organisiert von der Theater-Strickerei Grabenstätt, gesehen. 

Seit 4 Jahren gibt es die Theater Strickerei Grabenstätt. Doch die Corona Krise stellte die Verantwortlichen des Vereins, bei dem alle Mitarbeiter*innen ehrenamtlich dabei sind, vor existenzielle Probleme. Die Miete musste bezahlt werden, Einnahmen waren von April bis Juni keine zu generieren und die Hygieneschutzbestimmungen für kulturelle Veranstaltungen hätten in einem kleinen Saal, in dem „normalerweise“ nur ca. 70 Zuschauer Platz haben, keinen wirtschaftlichen Kleinkunstbetrieb zugelassen. Deshalb entstand die Idee der Open Air-Spielreihe „Somma Dahoam am See“ im Sommer 2020.

Dass die Besucher*innen stimmungsvolle Open-Air-Konzerte von den heimischen Bands Steiler, De Bavarian Immigrants, Austrix-Pur, Extra Dry, Jack in a Box, Baambras und Kesslfligga sowie feine Song-Poesie von Julia Plank – „Die Plank“ genießen konnten, lag am organisatorischen Können, dem absoluten Willen und auch dem Mut des Theater-Strickerei-Vereins um Doris Biller und Rudi Rett. In Abstimmung mit der Gemeinde haben sie mit ihren Helfer*innen und mit viel Aufwand ein ausgefeiltes Hygienekonzept erarbeitet, das in der Praxis perfekt funktionierte.
Auch bei den Saalveranstaltungen, darunter das Solo-Konzert des Ausnahmegitarristen Micha Kern, der unterhaltsame Weltgeschichtentag mit Annette Hartmann sowie das famose Abschlusskonzert der Chiemgauer Band „Tscheky & The Blues Kings“, wurden die Abstands- und Hygieneregeln von allen Beteiligten vorbildlich eingehalten. Der guten Stimmung tat dies freilich keinen Abbruch.
Doch das alles hätte natürlich nicht ausgereicht, wenn der Grabenstätter Gemeinderat vor der Sommerpause nicht grünes Licht für bis zu zehn kulturelle Open-Air-Veranstaltungen gegeben hätte. „Im Großen und Ganzen war uns Petrus sehr wohl gesonnen, viele schöne Konzerte, tolles Entertainment und motivierte Musiker, die es kaum erwarten konnten nach der Corona-Pause endlich wieder auf der Bühne zu stehen“, betonte Doris Biller und schob resümierend hinterher: „Insgesamt eine unglaublich schöne, spannende, aber auch herausfordernde Zeit mit einer erfolgreichen, unfallfreien Konzertreihe, die leider viel zu schnell vorrüberging“.

 

 

Doch nach der Saison ist vor der Saison, denn laut Doris Biller „stecken wir schon mitten drin in der Planung für eine neue schöne Open Air – Spielreihe. Die Theater Strickerei plant in absehbarer Zeit mehr Open Air zu spielen. Die Gründe liegen im Pandemie-bedingten Hygienekonzept, das einfach im Freien mehr Zuschauer zulässt und damit ein wirtschaftliches Arbeiten erst möglich macht. „In den bisherigen Räumen der Theater Strickerei können wir mit Mindestabstand nur ca. 35 Zuschauerplätze anbieten. Das ist natürlich viel zu wenig, um die Miete bezahlen zu können“ sagt die 1. Vorsitzende Doris Biller.

Weitere Informationen gibt’s unter www.theater-strickerei.de